Meer von Cortez

Saturday, January 21, 2006

März bis November 1998

(Fotoalbum ist am Ende).



Noch immer denke ich an den tollen Trip von Los Angeles nach Cabo San Lucas. Leider genießen nur wenige Segler diesen Trip wie wir es taten. Was ich nicht verstehen kann ist, dass alle in solch einer Eile sind um diese hübschen Ankerplätze zu genießen. Die meisten segeln direkt nach Cabo. So wie ich es verstehe sind die losgezogen um die Welt zu bereisen, doch wenn man all diese wunderschönen Plätze auslässt, würde ich das Weltumrennen nennen. Cabo selber ist eine höllisch beschäftigte Stadt. Habe noch nie eine mit so viel Nachtleben gesehen. Für mich ist es ein bisschen zu Wild.
Ich bin immer noch schockiert bei den vielen Indianer Familien die ihre Kinder den Touristen ausliefern. Manche sind nur kleine Babys und können kaum laufen. Die Eltern schicken ihre Kinder auf die Strasse um Bonbons zu verkaufen, weil sie an der Straßenecke sitzen und ihre Kinder beobachten. Das tun sie von früh morgens bis spät in die Nacht hinein. Die kleinen Kinder tun mir echt leid, da ihre Eltern sie um ihre kostbare Kindheit berauben. Außerdem, wimmelt es hier von Straßenhändlern, den ganzen Tage hört man nur: HEY FRÄULEIN, SCHAU! -- YES!
-- KAUGUMMI! -- SCHAU ES AN, SCHAU ES AN!! -- WIE VIELE, WIE VIELE! -- HEUTE FAST GRATIS! -- NUR EINEN FRANKEN! ………… Nach nur ein paar Tagen ging es mir total auf die Nerven, konnte nicht mal ein paar Meter laufen, ohne von denen angepöbelt zu werden. Schlussendlich antwortete ich denen mit: Vivo aqui! (ich wohne hier), und tatsächlich ließen die mich in Ruhe.
Gar am Abend, als wir es uns in Restaurants gemütlich machen wollten, wurden wir bei Dutzenden von den Kindern umwimmelt.
Wir konnten nicht mal eine normale Konversation führen. Da kam mir die Idee ein kleines Tischplakat zu machen. So machte ich eines und stellte es in der Mitte des Tisches auf. Es hieß: Nein Danke, wir wohnen hier! Es funktionierte, wir konnten nun unsere Mahlzeiten in Ruhe genießen.
Tim, ein Freunde von uns, hatte die gute Idee ganz viele dieser Bonbonkindern anzustellen, dann hinter jedem Kind ein T-Shirt Verkäufer und das T-Shirt liest: ICH MÖCHTE KEINE VERSCHISSENEN BONBONS! Ich glaube diese T-Shirt könnte gutes Geld einbringen.

Nach einer Woche in Cabo kamen wir wi
eder mit Joe und Toni von REAL LADY zusammen und unternahmen tolle Fischfahrten. Tonis Frau Jaqueline war auch dabei und wir beide fingen uns je einen großen Marlin. Ihrer war 85, meiner 95 Kilo. Ihr hättet die Männer sehen sollen, als die mit lehren Händen nach hause kamen!

Die Restaurants in Cabo sind wunderbar, doch muss ich erwähnen, dass ich den Sid nirgends hinbringen kann, ohne erkannt zu werden. Im Restaurant Panchos einer der Kellner näherte sich dem Sid und sagte: “ich kennen Sie, Sie sind ein Polizist an der Venice Beach!” Dann ein paar Tage später ein Segelregattenboot nahm sich einen Slip neben uns und einer der Segler, erkannte ihn als den Polizisten, der ihm vor einiger Zeit eine Busse geschrieben hatte!

Dann lernten wir Linda und Tim kennen. Sie sind von San Fransico und waren ursprünglich wir unterwegs, doch blieben in Cab
o stecken. Linda fand eine tolle Stelle und arbeitet für die nächsten vier Jahre für den Yacht Hafen. Die beiden haben uns zu den besten Restaurants in der Gegend geführt. Wir haben ihnen Agua Caliente gezeigt, das etwa 1 ½ Stunden außerhalb Cabo liegt. Ein einsames Dörfchen mit einer holperigen und ungepflasterten Strasse, die in ein Tälchen führt. Die Strasse dort ist schon fast nicht mehr erkennbar und hört abrupt vor einem Damm auf. Von da an geht’s zu Fuß weiter, über Stock und Stein und Bach für ca. 20 Minuten. Dann kommt man zu einem wunderschönen grün und kristallklarem Teich, mit eiskaltem Wasser und einem Wasserfall der in den Teich klatscht. Ganz bezaubernd und wohltuend. Auch findet man hier Thermal Wasser, das direkt aus dem Felsen raus kommt.

Am 14. Februar, Valentinstag ! haben wir endlich unsere Post gekriegt, die erste, seit wir Marina del Rey verlassen haben. War halt schon toll Weihnachtskarten an Valentinstag zu öffnen, wir haben es se
hr genossen. Dann sind wir 3 Wochen in Cabo geblieben, nicht freiwillig, wir hatten ein paar Probleme zu lösen. Mein Computer wollte und wollte nicht funktionieren, konnte keine Email kriegen oder senden. Für insgesamt drei Wochen, bin ich Tagtäglich umher gerannt, von einem Computerladen zu dem Nächsten, doch niemand wusste was los war. Einer unsere Clubmitglieder war zur Zeit auch in Cabo und er ist ein Computer Experte, der gar konnte mir nicht helfen. Dann nach 2 Wochen, stellten wir fest, dass unsere Kreditkarte auch nicht funktionierte. Für Stunden versuchten wir der Firma anzurufen, doch heutzutage haben ja alle Grossgeschäfte nur noch diese blöden Beantwortungsmaschinen und man kann nicht mehr mit einer freundlichen Person sprechen. Nach etlichen Versuchen und etlichem Geld weniger, riefen wir unsere Kollegin Kathy in Catalina an, ob sie der Visa anrufen konnte. Nach 20 Minuten riefen wir ihr zurück und kriegten die Antwort, dass Visa Geld von uns will. Sid war etwas stutz! Kathy hatte 12 Couverts für VISA, die sie jeden Monat abschicken sollte, damit die Kreditkarte bezahlt wird. Als Sid sie fragte ob die eingeschickt wurden. Ups!! Sie hat’s vergessen. Nachdem sie das für uns in Ordnung brachte, funktioniert auch meine Email wieder, kein wunder all diese Computerfritzen wussten nicht was los war, die Email wurde nicht bezahlt! Das Gute daran ist, ich habe so vieles üüber den Computer gelernt, dass ich schon fast ein Experte bin.
Nun konnten wir Cabo endlich verlassen.
Cabo hatte uns viel Spaß gemacht, es ist zwar ein völliges Touristenzentrum, doch sehr hübsch und ich hatte riesigen Spaß am Einkaufen. Das ist ein Abenteuer alleine. Von einem Bauern kaufte ich mir zehn Kilos Orangen, eine relativ große Wassermelone und vier Jicama und bezahlte nur SFR 4.24 dafür. Dann habe ich mir eine Tortillapresse gekauft für FR 2.00. In einem Früchtestand fand ich den besten frischen Basilikum, Rosmarie und Grapefruits der Größe von einem Fußball. Alles dort war so frisch. Eines habe ich allerdings gelernt, wenn man was in einem Laden sieht, dass man zwar noch nicht jetzt, doch eventuell später gebraucht, kauft man es wenn man es sieht, denn das nächste mal ist es nicht mehr dort und wird wahrscheinlich nie mehr auf dem Gestelle zu
finden sein.
Am 4. März ging’s dann wieder los und wie gut es sich anfühlte von dem Meer wieder gewiegelt zu werden! Es war ein wunderschön
en Tag und das Meer voll mit Fischen, die aus dem Wasser sprangen. Von Walen zu Mantas (Rochen), zu Dorados und fliegenden Fischen, unglaublich, keinen Moment ohne etwas zu sehen. Man muss nur die Augen offen behalten.
Geankert wurde dann in Los Frailes, wo wir vor ein paar Jahren schon vorbeifuhren, allerdings im Auto. Hier genossen wir einen unbeschreiblich roten Sonnenuntergang und wurden von einem noch röterem Sonnenaufgang am nächsten Tage begrüßt. Wie man so sagt: Red sky at night, a sailors delight! Red sky in the morning, sailor takes warning! (Abendrot der Segler mag, doch Morgenrot bringt dem Segler Not. Sagen wir nicht was ähnliches?)! Bei 9 Uhr fing der Wind an zu wüten und die Wellen wurden sehr unerträglich, so dass wir unseren Ankerplatz verlassen mussten um auf der Rückseite Sicherheit zu finden. Dieser Ankerplatz war ganz bezaubernd und das Wasser glasklar. Die ganze Bucht ist umrahmt
bei verschieden farbigen Felsen, von beige, braun und rötlich. Unzählige Riffe laden zum Schnorcheln und tauchen ein und man findet all diese farbprächtigen, tropischen Fische. Bei Sonnenuntergang genossen wir einen eiskalten Margarita und staunten über die Mantas oder Rochen, die überall um uns herum Saltos aus dem Wasser schlugen. Leider aber drehte sich der Wind am nächsten Tage schon wieder aus dem Norden und machte diesen Ankerplatz nun ungemütlich. Dann ging es halt wieder zurück, den Hügel herum nach Frailes und wurden hier für fünf weitere Tage festgenagelt, da der Wind stark aus dem Norden blies. Von Mitte September bis ende März kommt das Wetter vom Norden und von März bis September von Süden, mit den Hurrikanen. Das ist der Grund, dass Boote erst im Oktober südlich ziehen und im März wieder nördlich.
Am 11. Schlussendlich, hatte sich der Win
d beruhigt und wir segelten weitere 46 Meilen nach Bahia de los Muertos. Mögt Ihr Euch noch an unsere Weihnachtskarte erinnern, wo wir am Strande sitzen, mit dem komischen Weihnachtsbaum hinter uns, das war Muertos. Unser ursprünglicher Plan war Weihnachten hier zu verbringen, doch leider sind wir dafür 3 Monate zu spät(oder waren wir 9 Monate zu früh?). Doch unser Freund Georg war ja immer noch bis Ostern hier, so hätten wir ja noch nachträglich feiern können, so dachten wir es uns jedenfalls. Als wir in die Muertos Bucht reinkamen, sahen wir dass all die Camper und Zelte nicht da waren. Später fanden wir raus, dass eine Französin das Land geerbt hat, doch die drei Familien die schon seit drei Generationen dort wohnten, stritten sich natürlich darüber. Die sehr reiche Französin bezahlte die Polizei um die Camper rauszuschmeißen und bezahlte auch den Richter, den Bürgermeister, etc. und im Dezember fanden wir raus dass sie gewonnen hat und das Land nun ihr gehört. Allerdings musste sie jeder Familie zwischen 250,000 und 275,000 Dollar geben, was für die Mexikaner ein riesiges Vermögen ist, die müssen nicht mehr arbeiten gehen. Nun will sie das Land für 4 Millionen verkaufen. Doch anscheinend versteht sie nicht, dass es hier kein frisches Wasser hat oder Elektrizität. Es sieht so aus als das die drei Familien gewonnen haben. Niemand wird ihr das Land abkaufen. Leider aber verpassten wir Georg und müssen bis nächsten Winter, um ihn zu sehen.
Zuerst kam es uns etwas komisch vor, Muertos so einsam zu sehen, doch wir gewöhnten uns schnell an die Idee, dass wir die ganze Bucht für uns alleine hatten und das war gar nicht schlecht. Wir mussten nicht mal den Dingi gebrauchen um fischen zu gehen. Die Dorados schwammen jeden Tag beim Boot vorbei, man musste nur auf die warten, dann einen Hacken rein werfen und hatten unser Abendbrot. Auch unternahmen wir viele Taucherabenteue
r und fanden uns Jakobsmuscheln und Escargots. Am verhungern waren wir also nicht. An einem der Tage waren wir im Cockpit, Sid war am lesen und ich am sticken, als ich plötzlich einen Schatten aus dem Wasser steigen sah und mir entgegen kam. Wir waren Nase zu Nase und ich schrie den schrecklichsten Schrei den ich je gehört oder geschrieben hatte. Sid lachte sich zu Tode, er hatte alles verfolgt. Da war dieser Pelikan, der auf unserem Boot landen wollte, mich aber nicht gesehen hat und halt mit mir Gesicht zu Gesicht gekommen ist. Die Sonne war in meinen Augen, dadurch konnte ich nur einen Schatten sehen. Sid ist immer noch am rätseln, ob der Pelikan mehr erschrak mich zu sehen oder von meinem Geschrei. Dann sagte er: “Schatz, wir sind schon viel zu lange hier, die Pelikane erkennen dich schon und wollen nun in deine Schosse sitzen.” Es war wirklich sehr, sehr lustig.
Habt Ihr Euch schon mal gewundert, wie Katzenessen schmeckt? Ich kann es Euch erzählen. All die Jahre in Los Angeles, verwöhnte ich meine Katzen mit Gerbers Baby Kalbs- oder Lammfleisch aus dem kleinen Gläschen. Nach dem Rauslöffeln, gebrauchte ich meinen Finger um den Resten r
auszukriegen und lutschte ihn mir hinternach. Hier in Mexiko, kriege ich das Baby Zeugs nicht mehr und habe dadurch normales Katzenfutter in der Dose gekauft und nachdem ich es in die Schälchen gelöffelt hatte . . . ääkkkk . . . Aus lauter Gewohnheit habe ich mir den Finger gelutscht. Eigentlich schmeckt es gar nicht so schlecht, es ist nur der Gedanke dass es Katzenfutter ist, doch werde ich es auf keinem Falle wieder versuchen.
Am 23. März, nach zwei ausgeruhten Wochen in Muertos, beschlossen wir uns dann nach La Paz zu gehen, weitere 56 Meilen. Als wir in La Paz ankamen, erkannte ich sofort das Boot INSPIRATION, das unserer Yachtclub Freunden Barbara und Bill Steagall gehört und fuhren vorbei
um hallo zu sagen. Die beiden wohnen im Winter hier und den Sommer verbringen sie in Los Angeles um der Hitze hier zu entgehen. So sagten wir unsere Hallos, weil wir um sie herum fuhren, erwähnten wir, dass wir auf der andere Seite des Hafen ankern werden. Barbara fragte uns, ob wir denn wissen wo die Kanalöffnung ist um rüber zu kommen, da die andere Seite durch ein Riff getrennt ist. Gottseihdank hat sie uns das erklärt, ansonsten wären wir auf dem Riff gelandet wie viele zuvor und viele die wir später beobachteten und oder gewarnt haben.
Zum Ankerplatz kann ich nur erwähnen, dass dieser der schlimmste aller Ankerplätze ist. La Paz liegt in einer langen und schmalen Bu
cht, die durch eine 10 Meilen Landzunge vom Meer getrennt ist. Dadurch fließt die Gezeit sehr viel schneller durch und wenn der Wind noch bläst, speziell gegen die Gezeit, bilden sich kurze und wilde Wellen auf. Jedes mal wenn wir ans Land fahren in unserem Dingi, werden wir völlig durchnässt. Dann im Ankerplatz selber, sitzt kein einziges Boot in der selben Richtung, alle tanzen wild umher, die nennen das den La Paz Walzer. Mir passt der Walzer gar nicht, außerdem spielt der Wind nicht die richtige Melodie. La Paz selber ist OK, sehr gut um einzukaufen und vor allem sehr Preiswert. Haben uns einen neuen Dingi Motor gekauft, der hier mindestens 800 Dollar billiger ist als in den Staaten. Doch um den zu kaufen, liefen wir etliche Meilen. Es scheint dass niemand in La Paz Kreditkarten oder gar Travelerchecks akzeptiert und so liefen wir jeden Tag zum Bankapparaten um das Maximum rauszukriegen und zehn Tage später gehörte der Motor uns. Mensch ist der schnell, was für ein riesigen Unterschied von 6 PS zu 15 PS. Doch noch immer wurden wir klatschnass, das änderte sich leider nicht.(Später in St.Rosalia haben wir einen neuen Dingi zugetan und haben das Problem vom nass werden gelöst).
Das Einkaufen ist ganz toll hier, es gibt alles, was ich benötige und vieles mehr. Finde gar Gruyère und Emmentaler und Gerber Fond
ue hier, billiger als zuhause. Die Hälfte des Kühlschrankes ist voll mit Käse. Habe eine Mexikanerin kennen gelernt, die die Schweiz vor vielen Jahren besucht hatte und sich immer noch an Chäschüechli erinnern mag, als wir im Oktober zurückkamen, musste ich ihr zeigen wie man es kocht. Nachdem ich mit ihr gesprochen habe, raste ich zum Laden, kaufte mir die nötigen Zutaten, raste nachhause und machte eine gutschmeckende Käsewähe. Sid war im siebten Himmel.
Die Restaurants sind gar viel besser hier denn in Cabo. Im El Cortijo Restaurant, fanden wir Chateau Briand. Das Fleischstück wiegte mindesten 1 Kilo und es wurde auf einem Tablar mit einem Flämmchen zum Tisch gebracht und vor uns in einer Brandy, Rotwein und Pilzsauce gekocht, es verlief uns auf der Zunge. Das Beste, es kostete uns nur 86 Pesos, oder 10 Franken für beide.
Da es in La Paz so bequem zum Einkaufen und Leben ist, beschlossen wir uns für einen Monat hier zu verweilen und nahmen uns einen Slip in der Marina. Am nächsten Tage wurde uns mitgeteilt, dass der Besitzer des Slips zurück kommt, doch der Platz nebenan uns zur Verfügung steht
, so wechselten wir ihn. Doch aber in der selben Nacht um 2 Uhr morgens, erwachten wir durch dieses fürchterliche Geräusch an unserem Kiel und wussten sofort Bescheid was los war. Der Slip war bei Ebbe nicht tief genug und wir saßen im Sand. Wir nahmen die Kaijaks, die Benzinkanister und alles mögliche vom Boot, ingesammt uns zweien, um das Boot etwas leichter zu machen und saßen für die nächsten 3 Stunden auf dem Dock und warteten auf die Flut. Am nächsten Tage ging es zunächst hektisch zu. Wir mussten nach Cabo fahren, um Karen und Al zu besuchen, die dort für ein paar Tage Ferien verbrachten. Zuerst einmal wurde unser Mietwagen um 8 Uhr nicht geliefert, dann mussten wir auf einen neuen Slip warten. Doch alles kam relativ schnell in Ordnung und um 10 Uhr fuhren wir los Richtung Cabo San Lucas. Dort angekommen parkierten wir vor dem Hoteleingang, was an einer sehr beschäftigten Strasse liegt. Es war toll unsere Freunde zu sehen und für die ersten zwei Stunden saßen wir beim Pool und holten vieles nach. Dann aber gingen wir etwas essen. Als wir dann wieder zum Hotel zurück kamen, beobachteten wir diesen Kerl um unser Auto umherschnuppern. Der sah ja ganz verdächtig aus, und tatsächlich öffnete er die Passagiertüre, setzte sich schnell hinein und schloss die Türe hinter sich. Dann drehte er sich im Sitz um und fing an durch unser Gepäck zu gehen. (zwei Jacken und eine Tasche voll mit leeren Depot Bierflaschen). Das war gerade als wir beim Auto ankamen. Sid öffnete die Türe, der Kerl drehte sich blitzschnell herum und schaute schockiert in Sid’s Gesicht. Sid sagte ganz gelassen: “Schönes Auto! … Doch wir haben ein kleines Problem hier, es ist meines und nicht deines!” Natürlich hatte der Kerl eine schnelle Antwort bereit, das er glaubte, dass dies das Auto seines Freundes war und er sich nur ein Bier nehmen wollte. Dann versuchte er aus dem Auto zu steigen, doch Sid drückte ihn ganz sanft wieder in den Sitz zurück. Könnt Ihr Euch vorstellen, die Aussicht, die der Kerl hatte von seinem niedrigen Sitz im VW-Käfer. Al der einen Kopf größer als Sid ist, stand neben ihm und schaute auch auf den Schurken runter. In der Zwischenzeit rannte ich zum Hotelempfang und rief die Polizei an. Die kamen schon in wenigen Minuten und waren überglücklich ihn zu verhaften. Der Kerl hatte gar die Nerven denen zu erzählen, dass er uns gerade am Strand kennengelernt hatte und wir seine Freunde seien! Die Polizei erklärte uns dann, am nächsten Montag bevor 15.00 Uhr zurück zukommen, um ihn im Gefängnis zu behalten. Wir taten das, doch aber da es Ostern war, tat ihnen der Kerl leid und ließen ihn gehen. Wir füllten einen Verhaftungsbefehl aus und wurden informiert, dass wenn sie ihn haben, uns benachrichtigen werden. Natürlich hörten wir nie mehr von denen! Doch wir wollen eigentlich nur sehen, wie das Gesetz in Mexiko funktioniert, da Sid ja als Polizist gearbeitet hatte. Wir haben es uns ziemlich so vorgestellt, das der Halunke davon laufen wird. Uns hat das ganze Spaß bereitet und wenigstens haben wir ihn für ein paar Tage hinter Gittern gebracht. Den Resten des Tages, verbrachten wir mit der Verhaftung zu feiern und hatten sehr viel Spaß. Natürlich gingen die beiden Nachhause mit der Geschichte, dass Sid nun als Detektiv in Cabo arbeitet.

Schlussendlich am 20.April zur “La Paz Race Week”, das jährlich in Isla Partida stattfindet. Das konnten wir uns auf jedenfalls nicht entgehen lassen, wir haben zu vieles darüber gehört. Für eine ganze Woche lang war es viel Spaß. Jeder Tag war gefüllt mit lustigen Spielen, eiskalten Getränken und wunderbaren Mahlzeiten. Eines der Veranstaltungen war eine Schiffsbruchsparty, mit einem Wettbewerb für das beste Kostüm und die beste Geschichte. Mögt Ihr Euch an unsere Geschichte mit dem Vogel erinnern, der auf dem Masten saß und auf uns runtergesch………. hatte? Wir erzählten diese Geschichte und hatten uns mit Schlagrahm übergossen, wir sahen wirklich aus als hätten wir Vogeldreck über uns und gewannen den Wettbewerb. War das vielleicht lustig. Ein anderer Wettbewerb war, wir mussten unsere Schlauchboote um eine Markierung rudern. Allerdings muss der Ruderer die Augen verbunden haben und die andere Person gab Direktion. Stell Euch vor wir saßen uns gegenüber und meine rechte Seite war natürlich nicht seine Rechte. Dadurch gingen fast alle Boote im Kreise rum. Ich hatte das Problem schnell gelöst und schrie nicht wie alle andern: “links, rechts, neiiiin, links nicht rechts”, etc. statt dessen, berührte ich jeweils Sid’s linken oder rechten Fuß mit meinem, je nach Richtung die wir gehen mussten und wir gewannen. Dann am Abend hatten wir Kinozeit und zwar waren wir etwa 20 Schlauchboote alle aneinandergebunden und an einem der Segelboote befestigt. Die hatten zwei Fernseher aufgestellt und wir schauten und den Film “Kapitän Ron” in den Schlauchbooten an. Gar wurde Popcorn umhergereicht.
Nach einer Woche voll mit Spiel und Spaß, segelten alle wieder zurück und hinterließen uns ganz alleine bei der Insel. Coleta Partida ist ein versunkener Vulkan und man kann es sehen, dass man in einem Krater ist. Das Wasser ist Smaragdgrün und verändert sich zu einem kristallklaren und eisigem Türkisblau, je näher man dem Strande zukam. Sehr einladend zum Schwimmen und Schnorcheln. Die Nächte waren gefüllt mit Sternschnuppen.
Als wir dann wieder alleine in der Bucht waren
, rief uns jemand über den Radio: “Paradise, Paradise, dies ist Arruta”, wer ist Arruta, kennen wir ihn? Ich antwortete zurück und was für eine Überraschung, es war Gerry Zerr ein alter Bekannter mit dem wir etliche Jahren Kontakt verloren hatten. Er hatte gehört dass wir in der La Paz Gegend waren und da er hier auf einem Boot Ferien verbrachte, hatte er sich gedacht, dass wir bestimmt zur Race Week gingen. Und tatsächlich fand er uns und wir verbrachten ein paar ganz gemütliche Tage mit ihm uns seiner Frau Chris.
Zurück in La Paz ging ich sogleich zur Bank Geld abheben um das Boot zu provisieren und unsere Reise fortzusetzen. Doch gab mir die Maschine kein Geld heraus. Dann ging ich zur nächsten Bank und das Selbe. Wenig später rief Sid seiner Bank in LA an und fand raus, dass wir schon für zwei Monate keine Rente erhalten hatte! Was!!!! Nun rief er dem Rentenbüro an, und als er seinen Namen erwähnte, wurde er sogleich zur Chefin verbunden. Die sagte ihm, sie hätten uns einen Brief mit Fragen geschickt und da sie für zwei Monate von uns
nichts gehört haben, nahmen sie an dass wir verstorben waren und behielten unsere Rente! Sid war schockiert und befahl ihr das Geld sofort zu deponieren. Die aber sagte, dass sie seine Unterschrift dazu benötigte. Dann sagte sie ihm, dass sie die Rente am ersten des nächsten Monates wieder anfangen kann, wenn er ihr einen Brief via Fax schickt, mit Beweis von unserer Adresse. Sid erklärte ihr unsere Situation, wo wir sind und dass wir nur $ 97 in der Bank haben etc. Sie sagte nur, dass sie uns halt nicht helfen könne und die Checks nur via Post senden konnte. “OK”, sagte Sid, “aber schicken sie sie mir via Express”. Das konnte sie leider auch nicht tun, da sie dazu die Autorität nicht habe. Sid erklärte ihr, dass mit normaler Post es drei Wochen dauern würde und nachdem er sie unterschreibt es eine weitere Woche dauern würde bis es wieder in der Bank deponiert ist, werden das um die 5 Wochen sein und wir könnten nicht 5 Wochen an $97 leben. Er offerierte die Expresskosten zu bezahlen. Doch sie hat keine Autorität dazu! Nun aber wurde Sid sehr frustriert und wütend: “Warte mal, sie erzählen mir, dass sie die Autorität haben mich für Tote zu erklären und die Autorität haben meine Rente zu stoppen. Dann aber meine Rente via Telefongespräch wieder anfangen können, wie wissen sie denn ob es wirklich ich bin. Doch sie keine Autorität um den Brief via Express zu senden, obwohl ich für den bezahlen würde und außerdem wer gibt ihnen das Recht mein Frau die arme Witwe von der Rente zu streichen!” Sie sagte nur, dass sie leider die Autorität dazu halt nicht hätte. Im ganzen dauerte es 3 ½ Wochen, bevor wir das Geld endlich in der Bank hatten. Die 3 ½ Wochen fühlten sich wirklich an, als ob wir verstorben waren, denn wir konnten nichts unternehmen oder einkaufen etc.
Dazu kam, dass meine E-Mail wieder nicht funktionierte und ich rief Netcom in der USA an, die sagten mir, dass die eine neue Version haben und ich die aufladen muss. So habe ich das getan, mit der Hilfe eines Computerfritzen, der mir im Prozess alle Adressen vernichtete. Zum guten Glück hatte ich sie mir am vorherigen Tage alle ins Adressenbuch geschrieben. Dann versuchte ich meine Email wieder, doch nun konnte ich nicht mal mein Passwort gebrauch
en und musste Netcom wieder anrufen. Die sagten mir dass ich nicht das richtige Passwort habe. Ohne mich es wissen zu lassen haben sie es geändert. Dadurch beschloss ich mich zu AOL zu wechseln, was mich nur $ 4.95 im Monat kostet und nicht die 24.95 für Netcom. Dann am letzten Tage in La Paz lernte ich Dick und Mary kennen und er zeigte mir den Trick wie man den Akustischen Kuppler gebraucht. Nun kann ich meinen Computer mit Telefonkabinen gebrauchen.
Dann kriegten wir Amöben, das man von schlechtem Essen kriegen kann, ein Parasit, der sich im Magen sich zuhause macht und alle wertvollen Vitamine und Mineralien weg isst und man fühlt sich Hundsmiserabel an. Anstelle der Vitamine wünschte ich mir, dass die das Fett wegessen würden! Wir mussten eine Pillen Kur machen die 3 Wochen dauerte.
Dadurch wir immer noch in La Paz waren und unser Touristenvisa nur bis mitte Juli gültig war und dadurch Mexiko verlassen m
ussten, um ein neues zu kriegen, beantragten wir für die FM3-Karte, die uns einen Wohnsitz in Mexiko gibt.
Inzwischen wurde das Wetter hier sehr heiß und ist um die 38 - 42°C und die meiste Zeit keinen Hauch von Wind und wir schlichen uns den Schatten nach oder versuchten es uns unter einem Ventilator gemütlich zu machen. Gar zum Duschen hatte es nur heißes Wasser, außer
man nimmt die Dusche um 4 Uhr morgens, dann aber sind nur die ersten paar Minuten kalt.
Dann habe ich mir eine tolle Nähmaschine gekauft für $ 100. Allerdings ist es eine uralte Sears, doch näht sie wie eine Industrielle Maschine, wiegt mindestens 50 Kilos. Ein riesiges Ding, doch ich kann damit Segel und dicke Materialien nähen und sie läuft mit mindesten mit 320 km/h.
For der Küchentür des Marina Restaurants, wächst ein Basilikumstock. Hier wächst der Basilikum wild, doch aber am Festland kann man ihn nirgends finden, dadurch habe ich mir ein bisschen genommen, es ins Wasser gestellt, bis es Wurzeln schlug und nun habe ich meine eigen Pflanze und kan
n nun zu jederzeit mit frischem Basilikum kochen.

Am 21. Juni ging’s endlich wieder los. Da die Hurrikansaison anfängt, beschlossen wir uns so weit wie möglich in den nördlichen Teil der Sea of Cortez zu segeln. Unser erstes Ziel war Coleta Partida (22 Meilen). Es war so schön wieder auf dem Anker zu sitzen. Wir können das Bootleben wieder genießen und tun und lassen was wir wollen. Da das Wasser in La Paz ein bisschen schmutzig war, beschlossen wir hier den Boden zu reinigen. Als wir das taten, fanden wir einen kleinen Fisch, der in einem der Durchlöcher sich ein Heim gemacht hatte. Natürlich wunderten wir uns, wie lange der unser Haustier sein wird und Monate später, war er immer noch bei uns zuhause und gar ein zweiter im nächsten Loch.
24. Juni, segelten wir weitere 22 Meilen nach Isla San Francisco, eine kleine Insel, die an der östlichen Seite des San Jose Kanal liegt. Wir ankerten in einer Bucht mit weißem Strand und einer unvergesslichen Aussicht auf das Festland, das mich an den Grand Canyon erinnerte. Die Felsenwände sind farbenprächtig von rot bis grün, wie wenn jemand sie bemahlt hätte. Das Wasser war so klar man konnte mindestens 100 Meter unter Wasser sehen und hatte die blaue Farbe eines Swimming Pools. Ich verbrachte die meiste Zeit im Wasser. Der Meeresboden war voll mit Gartenaalen, die ihre Köpfe aus ihren Löchern steckten und im Rhythmus sich miteinander bewegten. Wir nennen sie Steve Wonder Aale, da sie ihren Kopf bewegen wie er es tut.

Freitag 26. Juni. Nur 8 Meilen gegenü
ber der Insel ist Punta San Evaristo, ein kleines Dörfchen in einer sehr geschützten Bucht. Es war ein ruhiger Tag, doch als die Sonne unterging, fing der Wind an zu blasen, es fühlte sich an als wenn die Heizung angestellt wurde. Die ganze Nacht blies es 30 Knoten und rüttelte das Boot durch. Wir konnten die ganze Nacht kein Auge zutun. Wenigstens war es klar und wir sahen viele Sternschnuppen. Am frühen Morgen, hörte der Wind auf und den ganzen Tag hatten wir keine Briese bis halb neun am Abend, da fing es wieder an. Diese Nacht wütete der Wind mit gar 44 Knoten, und wiederum kriegten wir kein Auge zu. Wir nahmen an, dass dies eine Lokale Kondition ist und verließen den Ankerplatz am nächsten Tage.
Am 28. Juni gingen wir 26 Meilen weiter nach Los Gatos. Unterwegs, fingen wir einen Thunfisch, leider war der so groß, dass er mir die Rute aus der Hand riss und wir die nie wieder sahen. Das war ein teurer Fi
sch, ganze $500. War Sid wütend, dass ich die Fischerrute verloren hatte.
Puerto Los Gatos, ein sehr schöner Ankerplatz mit roten Felsen im Hintergrund, doch leider nicht sehr geschützt. Hier schnorchelten wir beim Riff, dass voll mit exotischen Fischen ist und vor allem voll m
it Jakobsmuscheln. Da wir zwei schlaflose Nächte hinter uns hatten, freuten wir uns schon auf eine ruhige Nacht. Doch bei Sonnenuntergang, fing der Wind wieder an zu blasen, allerdings nicht so stark wie die Nächte zuvor, doch da dieser Platz nicht sehr geschützt ist, kriegten wir die Windwellen, was es sehr unangenehm machte. Am nächsten Morgen wurde es gar schlimmer, so segelten wir wieder los.
Am 29. Juni und 17 Meilen nördlicher ankerten wir in Agua Verde. Wir hatten eine super Segelkondition und flogen den Spinnaker den ganzen Weg. Was für eine wunderschöne Gegend Agua Verde ist. Das Wasser hat eine smaragdgrüne Farbe und ist sehr klar. Jeden Tag gingen wir schno
rcheln und kamen entweder mit Fischen oder Jakobsmuscheln zurück.
Am 2. Juli, verließen wir das traumhaft schöne Agua Verde und segelten zur 14 Meilen entfernten Los Candaleros, wo wir eine Nacht verbrachten. Die Aussicht von hier war unbeschreiblich, über die ganze Puerto Escondido Bay mit den unzähligen Inseln und die hohe Giganta Bergkette im Hintergrund. Ganz bezaubernd, speziell bei Sonnenuntergang.

Am nächsten Tage ging’s nach Puerto Escondido, 6 Meilen entfernt. Puerto Escondido ist ein Hurrikanloch, wo viele Boote den Sommer verbringen und hier in der Bucht geschützt sind. Wir verbrachten das 4. Juli Wochenende hier, mit einer Ausfahrt durch die Wüste, zu einer Oasis. Wir waren insgesamt 50 Personen und wir trauten unseren Augen nicht, als wir in der Mitte dieser Wüste ein solches Paradies fanden. Unter den vielen Mango-, Feigen-, Orangenbäumen, Datel und Kokospalmen machten wir es uns gemütlich. Auch hatte es einen grossen manngemachten Teich, in dem wir uns tummelten. Obwohl das Wasser eine giftig grüne Farbe hatte, war es sehr Wohltuend in frischen und nicht Sal
zwasser zu baden. Dazu hatten wir guten Schmaus, Getränke und Musik. Bill begleitete mich beim Mundharmonika spielen mit seiner Gitarre. Es war ein ganz gelungener Tag und alle kehrten mit glücklichen Gesichtern zu ihren Booten zurück.

Am 6. Juli, ging’s 6 Meilen weiter zur Insel Carmen, wo wir in der Marquer Bucht ankerten. Nach vielem Schnorcheln und vielen Muscheln später, trafen wir uns alle auf dem Boot PHANTEON für Snacks und Cocktails. MIMOSA (die mit uns von La Paz hierher segelten), DEJA VUE, SPIRIT, LAUGHING BUDDA, HOLDING PATTERN und natürlich PANTHEON.
Habe ich schon erwähnt, dass ich angefangen habe mein eigenes Joghurt zu machen? Das Kennenlernen mit all den Bootsleuten, lernt man halt schon vieles dazu. Eines meiner Favoriten ist, ich kaufe ein ganzes Filet, und schneide es in gewünschte Steakgrößen, dann lege ich die Stücke langsam in ein Glas, das ¼ mit Öl gefüllt ist, bis all die Stücke im Öl sind. Man muss allerdings aufpassen, dass keine Luft zwischen den Stücken stecken bleibt. Dann schließe ich das Glas mit einem losen Deckel, so dass eventuelle Luft entweichen kann. Dann behalte ich das Glas im Kühlschrank und das Fleisch bleibt für sechs Wochen frisch. Perfekt, wenn man kein Gefrierfach hat.
8. Juli 8 Meilen weiter auf der selben Insel, ankerten wir in Puerto Ballandra, eine kleine aber sehr geschützte Bucht. Das Schno
rcheln hier war sehr abenteuerlich, zuerst wurden wir bei Tausenden von Beralettis umringt. Alle bewegen sich zur selben Zeit in der selben Richtung, wie ein Ballet, wir waren völlig umringt von denen. Doch plötzlich schwammen sie so schnell wie möglich weg und genau so schnell waren wir bei mindestens 60 Jack Caravels umringt. Zuerst beunruhigte mich das schon etwas, umwimmelt zu sein bei Fischen fast meiner Größe. Doch die beobachteten uns genauso, wie wir sie beobachteten und verschwanden dann wieder.
Am 9. Juli segelten wir dann 26 Meilen weiter nach Coleta San Juanico, der bisher schönste Ankerplatz. Wir ankerten zwischen einem grossen Felsen, der in der Mitte des Ankerplatzes ist und einem versteinertem Strand, voll mit versteinerten Muscheln. Der ganze Ankerplatz ist ca. 1 ½ Meilen weit und hat etliche Strände. Das Wasser war kristallklar und dadurch beschloss ich mich gleich ins Wasser zu stürzen, um Schnorcheln zu gehen. Kaum war ich im Wasser, erblickte ich all die großen Fische und keine zwei Minuten später,
war Sid auch im Wasser mit seinem Speer. Fünf Minuten später hatten wir ein herrliches Nachtessen gefangen. Wir verbrachten 4 Tage in dieser abwechslungsreicher Gegend. Die meiste Zeit verbrachten wir im Wasser. Dann aber hat es einen Felsen hier, wo man Onyx finden kann. Das ließen wir uns nicht entgehen und mit einem Hammer, holten wir uns einen großen Sack voll mit Onyx. Auch ist hier der “CRUISER SHRINE” ein riesiger Busch, wo all die Cruiser etwas vom ihrem Boot hier hinterlassen. Es ist ein wirklich komisch aussehender Busch, alles mögliche hängt in dem, von Bierflaschen, zu Hosen, Fahnen, Ruder, Fotos, Zeichnungen, Schnitzereien etc. Und wir erkannten viele Boote und Namen, die über all die Jahre hier waren. Natürlich hinterließen wir hier auch was von uns.
Am 13. Juli segelten wir nach Santo Domingo, 43 Meilen nördlich, der Eingang zur Bahia Conception. Eine Riesige Bucht etwas südlicher von Mulege, was gegenüber liegt. Mulege ist eines meiner lieblings Orte in Baja. Wir verbrachten eine Nacht hier und gingen dann in die Bucht rein, nac
h Santispac. Umgeben von Bergen und etlichen Inseln, sieht es fast tropisch aus und es ist ein Paradies für Muscheln. Jeden Tag gingen wir schnorcheln zu dem Riff dass in der Mitte der Bucht liegt und voll mit Muscheln ist. In nur wenigen Minuten füllten wir unseren Sack voll und genossen sie tagtäglich.
Da es hier so heiß war, hatte Sid eine super Idee. Er montierte uns zwei Ventilatore in den Cockpit, die uns kühl behielten. Tagsüber war es sehr heiß, die Nächte sehr schwül und abends hatten wir immer welche Gewitter um uns herum, doch nie über uns. Ausser! Wir wurden von “Chubascos” gewarnt, starke Windstürme, die plötzlich auftauchen und bis 75 Knoten wüten können, ein Seglers Alptraum. Nach einem lustigen Nachmittag bei der Strandbar, bemerkte ich diese schwarze Wolke die vom Osten her kam. Sie sah mehr wie eine schwarze Wand aus. Ich machte den Sid darüber aufmerksam und zusammen eilten wir zurück zum Boot und nahmen alles was nicht angenagelt war runter, das war um 20.00 Uhr. Dann kam die Wolke über uns und nichts passierte. Wir legten uns im Cockpit nieder und eventuell verloren uns in einem tiefen Schlaf. Um 22.00 Uhr erwachte ich, stand auf, ging zur vorderen Lucke, nahm den Windscoop herunter (Boots Klimaanlage,
besteht aus Segelmaterial dass Wind ins Boot herein bläst), und machte die Lucke dicht. Ich hatte mich kaum umgedreht auf meinem Wege zurück zum Cockpit, als mir ein wilder Windstoss entgegen schlug. Dann noch einer und noch einer, so kräftig, dass es das Boot hin und her riss, von einer Seite zur anderen. Ich wusste sofort dass wir einen Chubasco erlebten. Glücklicherweise dauerte der nur für 15 Minuten (können bis zu einer Stunde dauern), doch in nur der kurzen Zeit hat unser Anker 30 Meter gerutscht. Die Chubascos sind wirklich ein Seglers Alptraum, bin nur froh, dass wir alles dicht gemacht hatten.
Am nächsten Tage erfuhren wir, dass ein Tropischer Sturm “Celia” sich uns näherte, und er nur 100 Meilen südlich von Cabo war. Da wir immer noch in einer Hurrikan Gegend waren und es zu spät war weiter nördlich zu gehen, beschlossen wir uns in einer Bucht Schutz zufinden, die eine nördliche Öffnung hatte, so gingen wir auf die andere Seite nach St. Barbara Cove. Da der Boden voller Muscheln ist, dauerte es uns 3 Ankerversuche, bevor wir sicher geankert
waren. Nach einem Tage dort kriegten wir die gute Nachricht, dass Celia nordwestlich geht und Stärke verlor. Wir kriegten allerdings einige Gewitter. Wir hatten zwei Gewitter Wolken über uns, eine rechts und die andere links von uns. Es sah so aus als die um unser Boot herum gingen und sich dann wieder vereinigten, dann näherten sie sich Santispac, wo all die anderen Boote waren und es fing dort an zu regnen. Für die regnete es über ein Stunde in Strömen, weil wir nur wenige Regentropfen kriegten, ich wollte doch das Boot runterwaschen und war schon mit der Bürste bereit. Insgesamt dauerte das Gewitter etwa zwei Stunden, dann war es absolut Totenstille. Es war so unbeschreiblich ruhig und das Wasser war wie ein Spiegel. Wenn man solche Momente nur mit einer Kamera aufnehmen könnte! Dann plötzlich hörte ich dieses kratzende Geräusch als ob der Anker sich über Steine schleifte und machte den Sid darauf aufmerksam. Der dachte auch dass es sehr merkwürdig war, da das Wasser so still war und kein Hauch von Wind vorhanden war. So gingen wir nach vorne um die Ankerkette zu beobachten. Ich fasste sie an und sie vibrierte. Komisch! Dann plötzlich tauchte was aus dem Wasser und erschrak uns zuerst gewaltig. Es war eine grosse grüne Schildkröte, die ihren Panzer an der Kette reibte. Voll Erstaunen beobachteten wir diese für 1 ½ Stunden. Auch in Santispac sahen wir mehrere Schildkröten.
22.Juli und 49 Meilen weiter, kamen wir in Santa Rosalia an. In 1866 war diese Stadt die größte Kupfergräber Stadt der Welt. Doch heutzutage ist nicht mehr viel zu finden. Die Stadt ist relative klein und die Strassen sehr eng und die Häuser sind alle aus Holz und sehr klein, eine wirklich sehr charmantes Städtchen. Die Kirche “Iglesia Santa Barbara” wurde von Carl Eiffel gebaut für die Paris Exposition in 1889, dann in Brüssel wiedergebaut, später abgebrochen, nach Santa Rosalia geschickt und im 1985 dort aufgebaut wurde.
Allerdings lassen sich die Einkaufsläden zu wünschen übrig. Hier ist es nötig zu wissen wann frisches Gemüse reinkommt um welches zu kriegen. Ich kaufte hier nur das Nötigste ein bevor wir zur San Marcos Insel rüber gingen. San Marcos Insel ist etwa 5 ½ Meilen vom Land und hat absolut nichts das wächst. Doch es hat ein kleines Dörfchen, das einer Minen Firma gehört. Hier wird Gips aus dem Boden geholt. Die Nordseite der Insel ist ein wahre
s Taucherparadies mit einigen Höhlen, die miteinander verbunden sind und man von einer zu der anderen schnorcheln kann. Der Ankerplatz war sehr unterhaltsam. Jeden Tag beobachteten wir uns Wale, fliegende Mantas und Delfine, die nur wenige Meter neben dem Boot vorbei zogen. Außerdem kamen wir jeden Tag nach dem Schnorcheln mit etwas Essbaren heim, war es Schnecken, Jakobsmuschel oder Fisch. Es gefiel uns hier so gut, dass wir zehn Tage hier verbrachten. Die letzten zwei Tage teilten wir den Ankerplatz mit Mimosa und Spirit, doch mit ihrer Ankunft, brachten sie schlechtes Wetter. Wieder ein tropischer Sturm “Frank”, der sich in einen Hurrikan entwickeln könnte. Nur dieses mal waren wir nicht gerade in einem geschützten Platz. Wir kriegten unheimliche Gewitter und sehr viel Regen, (schlussendlich konnte ich das Boot runter waschen, ha, ha, ha!) Am zweiten Tage erwarteten wir die Nachfolge von Frank, wütende Windstürme, die nach einem tropischen Sturm folgen. Zu unserer Entlastung, geschah nichts und wir hatten Wetter wie eh und je, sonnig und warm. Doch Frank war für uns ein Zeichen, dass wir noch nicht weit genug nördlich sind, weg von der Hurrikangefahr.
Am 12. August segelten wir 160 Meilen nördlicher nach Punta San Franciscito, wo die Strände am Abend voll mit heulenden Coyoten sind. Ich liebe es dem Coyotengesinge zuzuhören. Auch gingen wir hier wieder schnorcheln und stellten fest, dass das Wasser hier mindestens 10 Grad kälter war. Auch war alles mit Seegras überwachsen und es war voll mit Fischen. Ich konnte meinen Augen nicht glauben, überall wo ich hinsah, waren Rochen, schwammen gar um mich herum, ganz toll. Wo ist den die Kamera wenn man sie gebraucht! Und dann die Langusten, oh, die schmeckten ja gut!!! Sid fing sich eine riese Languste, und als wir wieder im Dinghy zurück waren, startete er den Motor und voll Trottel fuhren wir los, um unsere Languste unseren Freunden zu zeigen. Kaum losgefahren, PLATSCH… flog ich in hohem Bogen durch die Luft und ins Wasser. Als mein Kopf aus dem Wasser kam, sah ich Sid im Dingi sitzen, das im Kreise rumging. Er hatte vergessen den Anker rein zu holen. Wir lachten uns fast zu tote darüber.

Am 15. Besuchten wir die Insel Las Animas, ein wahres Paradies, wenigsten für die ersten 6 Stunden. Die füllten wir uns mit schnorcheln um die ganze Insel herum und hatten viel Spaß dabei. Später als wir wieder zuhause waren und es uns bei einem Bier gemütlich machten, machten es sich kleine Fliegen auf uns gemütlich und wenige Minuten später, schaute ich aus als ob ich die Masern hätte. Diese kleinen Fliegen heißen Noseeums, weil die so klein sind, dass man sie nicht sieht. Doch man spürte sie, die jucken für Tage. Ich bin ja so allergisch gegen sie. Die kommen nur bei Sonnenaufgang und Untergang raus. Mensch die beißen!!! Dann um 21.00 Uhr fingen Wellen an in unsere Bucht reinzukommen und eine halbe Stunde später wurde es ungemütlich, doch aber hatten wir keinen Wind, wo kommen den diese Wellen her. Später fanden wir raus, dass Mimosa, nur 12 Meilen nördlich auf einer Insel hatten auch diese Wellen plus Wind von 30 Knoten.
Wir wollten diese Noseeums nicht noch mal begegnen, dadurch verließen wir die Insel am nächsten Tage für Punta las Animas. Zwanzig Minuten nach uns kam Spirit in die selbe Bucht und verbrachten vi
er Tage mit uns. Wiederum schnorchelten wir tagtäglich und holten uns jeden Tag was Essbares aus dem Meer. Nur ein paar hundert Meter von uns entfernt hatte es eine kleine Lagune, in der wir uns umher tummelten. Es fühlte sich an wie in einem Swimmingpool, hellblau und glasklares Wasser. Wiederum wurden wir bei unserem Schnorcheln bei dutzenden Rochen begleitet und am Strande beobachteten wir ein Coyoten Pärchen.
DER KRIEG MIT DEN BIENEN: Vor langer, langer Zeit, lebte ein kleine Biene in ihrer Bienenkolonie bei einer hübschen Lagune irgendwo in Mexiko. Eines Morgens erwachte die Biene bevor all den anderen und beschloss sich alleine einen Abenteuerflug zu unternehmen. Ganz leise verließ die Biene ihren Bienenstock, um ja niemanden zu erwecken und flog los. Über die hübsche Lagune, über die kleine Bucht zu einem schönen Segelboot mit dem Namen Paradies, umflog es zunächst mal, dann entdeckte eine Lucke offen und flog hinein. Was für ein Abenteuer das war und so vieles zu sehen, oh dort drüben ist die Küche, und oh, Süßigkeiten. Die kleine Biene nahm sich ein paar Bisse von dem süßen Zucker und flog aus der Lucke raus, über die kleine
Bucht und die hübsche Lagune und kam überfreudig zuhause an. Inzwischen waren alle anderen Bienen wach und bestaunten die kleine Biene, wie sie mit süßen Zucker nach hause kam. Natürlich wollten sie alle wissen wo sie es gefunden hatte und so zogen sie alle los, zuerst über die hübsche Lagune, über die kleine Bucht zu dem schönen Segelboot das Paradies hieß, in die Lucke rein und ………………Bzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzz………………………. Am frühen Morgen wurde ich durch ein Summen geweckt und ging sogleich dem Geräusche nach. Als ich in die Küche kam, war ich umschwärmt bei mindestens 20 Bienen. Und es dauerte mich eine lange Weile, bevor ich sie los wurde. Für jede die ich los kriegte, kamen zwei neue rein. Sid gar fing mir an zu helfen, bis wir entdeckten wo die rein kamen. Sofort schlossen wir diese Lucke, doch es dauerte nicht lange bis sie die andere offene Lucke fanden und rein kamen sie wieder. Wir kämpften mit denen den ganzen Morgen. Am nächsten Tage das selbe Problem nur aber waren es mindestens 30 Bienen. Am dritten Tage verließen wir den Ankerplatz und lustig, keine zehn Minuten später, wurde Spirit von den Bienen belästigt und sie (Spirit) folgten uns zum nächsten Ankerplatz.
22. August und nur 8 Meilen nördlicher, ohne Bienen, kamen wir in El Quemado an. Das Schnorcheln und fischen hier war nicht all zu gut, so verbrachten wir die meiste Zeit mit Lesen und Beobachteten der Coyoten, der sich tagelang am Strande tummelte und nur darauf wartete bis eines der Boote ihre Hunde an den Strand brachte, damit er mit ihnen spielen konnte.
Dann Schlussendlich kamen wir in Don Juan an, das geschützte Hurrikanloch. Eine Bucht, die völlig von Hügeln umringt ist und nur einen kleinen Kanal hat der zur Bucht führt. Was für ein Schlaraffenland. Es hatte drei kleine Strände hier und bei jedem in nur Wadentiefe, fanden wir Muscheln. In weniger als fünf Minuten füllten wir uns große Säcke voll. Wir aßen so viele Muscheln die kamen uns fast aus den Ohren raus. An einem Abend kamen alle Boote am Strande zusammen. Jeder brachte etwas zum essen und wir hatten eine riesigen Schmaus. Dann hatten wir ein Schildkröten Seminar, Jeff der hier im Institute für Schildkröten arbeitet, gab uns ausführliche Auskunft über Schildkröten und andere Meeres- und Landtiere die hier zuhause sind. Es war sehr interessant. Dann wurden wir von ihm eingeladen das Institute zu besuchen. Ein paar Tage später ankerten wir in Bahia de los Angeles und gingen mit zum Institut und schauten uns die Tiere an. Da die gerade an den Basins waschen waren, ermunterten die uns rein zu springen und die Tiere zu streicheln. Die mussten mir das nicht zwei mal sagen und drinnen war ich und streichelte diese riesige Schildkröten. Was für ein Erlebnis das war.
Später bei einem Cocktail auf Paradise, erblickten wir uns einen Walhai. Mensch war der groß, länger als unser Boot und hatte eine hellgraue Farbe mit weißen Punkten wie ein Leopard. Ein Walhai ist sehr zahm und hat keine Zähne, die leben nur von Plankton die sie mit ihrem grossen Mund der offen ist, sich einholen. Wir stiegen in den Dinghy und verfolgten dem riesigen Tier. Ich konnte ihn gar mehrere male anfassen. Die sind so zahm, dass man mit ihnen schwimmen, oder gar auf denen reiten kann.
Bahia de los Angeles ist ein ganz bezauberndes Dörfchen, ohne Elektrizität und Telefone. Es ist am Fuße eines relativ hohen Berges und hat eine unbeschreibliche Aussicht über die Bay mit all den vielen Inseln. Es ist ziemlich primitive hier, doch hat es drei sehr gute Läden, eigentlich besser den in Santa Rosalia. Nach dem Provisieren, segelten wir nördlicher zur Coronado oder Smith Insel, was ein hoher erloschener Vulkan ist. Was für ein hübscher Ort. Wir verbrachten fünf Tage hier und wiederum holten wir uns Langusten, Jakobsmuscheln und viele Fische und lernten Fische zu trocken. Man filetiere den Fisch und schneidet in dünne Streifen und mariniert es in Sojasauce für 1 bis 2 Stunden. Natürlich schmecke ich es mit etwas Knoblauch, Cayenne oder andere scharfe Pfeffer ab. Dann hänge ich die Stücke an Fischleine auf und für 1 bis 2 tage in die Sonne. Einfach Köstlich!
Am 2. September kriegten wir die Nachricht dass Hurrikan Isis der Sea of Cortez rauf kommt. Für uns hieß dass, den Anker rauf zuholen und zurück nach Don Juan zugehen. Zwei Stunden später waren wir sicher in Don Juan geankert und mit 14 anderen Booten beobachteten wir das Wetter. Für zwei Tage warteten wir gespannt, was wohl passieren könnte. Dann die gute Nachricht: Isis geht Richtung Arizona und wir werden verschont bleiben, allerdings wurde uns viel Regen vorhergesagt. Regen? Wir kriegten nicht mal eine einzige Wolke. Zur Feier trafen sich alle Boote zum Nachtessen am Strande. Jeder musste etwas mit Muscheln kochen. Habe noch nie soviel Muschelgerichte gesehen oder gegessen. Kann mich immer noch nicht entscheiden, welches das beste war, der Muschel-Quiche, das Muschelbrot oder der Muschelsalat. Am nächste Tage verließen uns die meisten Boote, doch da sich schon wieder ein anderer Sturm nördlich machte und nur wenige Meilen südlich von Cabo war, beschlossen wir noch etwas hier zu bleiben, bis es wieder Sturmfrei war.
Am 8. September feierten wir unseren 8. Hochzeitstag und es hätte an keinem besseren Ort sein können als auf Paradise im Paradies.
Der Sturm über Cabo löste sich auf und wir lösten uns auf in Don Juan und gingen nach Bahia de los Angeles, kauften uns die nötigsten Sachen ein und segelten wieder nördlich. Dieses mal nach Alcatraz. Unser Zuhause für die nächsten vier Wochen.

Sept. 11th Es war ein kurzer 14 Meilen Trip mit perfekter Segelkondition, wir flogen den Spinnaker den ganzen Weg. Wie all die anderen Ankerplätze hatte auch dieser seinen eigenen Charme. Das Wasser war sehr klar und angenehm warm. Das Schnorcheln das Beste was wir sofern gehabt haben. Hier machten wir mindestens zwei mal pro Woche Fischjerkys und fingen uns gar Krabben am Strande. Hier hatten wir alles von Langusten, Meeresschnecken, Muscheln, Jakobsmuscheln, Krabben und verschiedene Fische, dass wir uns wunderbare Bouillabaisse kochen konnten. Was für ein Schmaus! Da es relative heiß war, kriegten wir tagtäglich Besuch von kleinen Vögeln, die sich einen schattigen Platz suchten. Einmal hatten wir 20 auf dem Boot alle nebeneinander sitzend, Ihr hättet unsere zwei Katzen sehen sollen. Die wussten nicht was zu machen, die saßen nur da mit gross geöffnet Augen und Mund gezittert haben sie, doch sonst bewegten sie sich nicht. Ich glaube die waren in Schock.

Uns wurde erzählt, dass Puerto Refugio, 26 Meilen nördlicher von hier, der schönste Ort in der ganzen Sea of Cortez ist. Am 16. September zogen wir los um ein paar Tage dort zu verweilen. Der Ankerplatz war wirklich der schönste den wir gesehen haben, doch war es so heiß. Die Katzen lagen im Cockpit umher und hächelten. Sid und ich taten fast das selbe. So tauchten wir ins Wasser um uns abzukühlen. Nicht so! Das Wasser war zu warm. Dann wurde uns auch gesagt, dass dies der beste Tauchplatz ist. Wir konnten nicht mal den Boden unter dem Boot sehen. Trotzdem gingen wir für einen Schnorchel und hatten eigentlich eine ganz gute Zeit. Für die zwei Stunden, die wir im Wasser verweilten, wurden wir von einer grossen Gruppe von circa 30 Barschen, 3 Goldenen Barsche, die sehr selten sind und mindestens 60 Triggerfischen verfolgt. Wir fütterten sie gar mit Miesmuscheln und Jakobsmuscheln und konnten sie nicht mehr los werden, bis wir aus dem Wasser stiegen.
Als die Sonne langsam unterging, zog ich meinen Anzug an, der aus Moskitonetz gemacht ist, so dass die Noseeums mich nicht beißen konnten, dazu ging ich von 18 bis 21 Uhr ins Boot rein, um wirklich von diesen kleinen Biestern geschützt zu sein. Von 21 bis 22 Uhr kam ich wieder an Deck und beobachtete die Sterne. Am nächsten Morgen als ich aufstand fand ich trotzdem mindestens 30 Bisse an mir. (Eigentlich habe ich Glück gehabt mit meinen 30 Bissen. Zwei Leute auf Tatanka hatten je 300 und 400 Bisse, autsch!) Um 8 Uhr morgens war es schon so unerträglich heiß, dass wir uns beschlossen das angebliche Paradies zu verlassen und gingen nach Alcatraz zurück.

Am 21. September war es dann soweit, das Wetter kam wieder aus dem Norden und wird bis circa März dauern, das heißt für uns wieder in den Süden zuziehen. Wir verließen Alcatraz und segelten zurück nach Santa Rosalia. Wir übernachten zunächst in Don Juan für eine Nacht und verließen den Ankerplatz um 4 Uhr morgens. Es war ziemlich unruhig für die ersten drei Stunden, dann aber beruhigte sich das Meer und wir hatten für mehrere Stunden einen guten Segel. Um 14.00 Uhr ließ der Wind nach und wir mussten den Motor anstellen. Ingesamt waren wir 5 Boote die unterwegs nach Santa Rosalia waren. Wir waren das erste mit 18 Meilen vor Mimosa. Mimosa ist viel größer als unser Boot und hat einen stärkeren Motor. Sie verlassen alle Ankerplätze ein paar Stunden hinter uns und kommen Stunden vor uns an und finden es lustig. Dieses mal versuchten wir sie zu bieten. Um 2 Uhr ließ der Wind nach und für mehrere Stunden gebrauchten wir den Motor, bei 16.00 Uhr war Mimosa nur noch 8 Meilen von uns entfernt. Wir hofften nun sehr für mehr Wind und vor allem welchen zu kriegen bei Sonnenuntergang, das ist wenn der Wind entweder anfängt oder aufhört zu blasen. Wir hatten Glück der Wind fing mehr und mehr an zu blasen und wir segelten wieder mit 7 Knoten. Doch der Winde blies mehr und mehr und mehr……. Wenige Stunden später waren wir umringt mit hohen Wellen und starkem Wind. Wir fühlten uns an wie in einer Waschmaschine. Als wir dann zur Punta Cabo kamen, hofften wir dass es etwas ruhiger wird, speziell wenn wir um den rumsegeln. Doch je näher wir kamen, umso unruhiger wurde es. Wir warnten all die Boote hinter uns, damit sie die Segel rechtzeitig runternehmen konnten. Dann aber als wir um die Ecke waren, hatten wir kein bisschen Wind. Wir waren von einem Hügel geschützt. Doch kaum 20 Minuten später, ohne Warnung, fing es wieder an zu blasen, dieses mal so stark, dass wir mit Sand von der 6 Meilen entfernten Beach bestreut wurden. So warnten wir die andern wieder. Um 3 Uhr morgens kamen wir völlig erschöpft in Santa Rosalia an, wo es nicht mal eine kleine Briese hatte. Und wir kamen 1 Stunde vor Mimosa an!!! Waren die sauer und sagte nur, dass sie uns gewinnen ließen, damit wir ihnen helfen konnten in den Slip zu kommen. Später fanden wir raus, dass um diese Jahreszeit der Wind vom Westen her sehr stark bläst, die nennen das die “Elefantes”. Der Wind wir durch drei Vulkane gepresst und dadurch sind sie so stark.
Da Santa Rosalia nur 12 Autostunden von San Diego entfernt war, und es unsere letzte Chance in den Staaten einzukaufen, beschlossen Michael (Mimosa) und Sid nach San Diego und Los Angeles zu fahren, um Bootsachen einzukaufen. Wir brauchten einen neuen Dingi, unser fing an auseinander zu fallen.
Weil Sid und Michael sich für den Trip vorbereiteten, beschlossen Dar und ich eine Tour zu den Indianer Zeichnungen zu machen, die in Höhlen zu finden sind. Zusammen mit Bill und Doreen von Lanikai, fuhren wir nach Mulege, wo uns ein Reiseleiter begrüßen und uns in seinem Van zu den Höhlen fuhr. Unterwegs hielt er in der Wüste an und zeigte uns verschiedene Kaktusse und erklärte uns wozu sie als Heilmittel gebraucht werden, das war sehr interessant. Die schauen nun gar nicht mehr so unfreundlich aus. Dann ging es weiter in die Wüste rein zu einer Ranch “Rancho Trinidad”. Von hier aus ging’s zu Fuß weiter und plötzlich waren wir in diesem grünen Paradies. Ein Regenwald, der von hier bis nach Puerto Escondido zieht. Diese Gegend mit den nun hohen Bergen erinnern mich sehr auf Hawaii. Über Stock und Stein wanderten wir zu einer Öffnung eines engen Tales, einem Fluss entlang. Wir fanden einige Höhlen, die hunderte von Jahren von Indianern bewohnt waren und in manchen fanden wir die Murals (Zeichnungen). Die Zeichnungen erzählten ihre Lebensgeschichte, doch meistens von dem Jagen, wenn sie eine sehr gute Jagt hatten, malten sie das Tier an die Wand. Es war sehr interessant. Am meisten Spaß hatte ich beim durchschwimmen des Flusses. Mehrere male mussten wir dem Fluss entlang schwimmen um zu den nächsten Zeichnungen zu kommen. Dann als wir zur Ranch zurück kamen, fütterten die uns mit frisch gemachtem Käse, Tortilla und Bohnen. Der Käse war so gut, dass wir uns 2 Kilos kauften. Die wollten nur $ 2 dafür haben.

Am 30. September nahmen Sid und Michael sich den Bus für San Diego und ließen uns für 7 Tage alleine in Santa Rosalia. Die 7 Tage waren ganze 14 Tage lang. Da sie nur Sachen im Wert von $50 über die Grenze nach Mexiko bringen konnten, waren sie sehr sparsam mit dem Einkaufen. Ein Freund Rich von unserem Yachtclub, hatte gerade ein Boot gekauft und beschloss das Boot für 91 Tage nach Ensenada in Mexiko zu bringen, um den Steuern zu entgehen und offerierte Sid und Michael all unsere neuen Sachen runterzunehmen. So verbrachten die beiden zwei volle Wochen in Los Angeles und kauften alles was nicht angenagelt war. Dann aber hatte Rich ein Problem, er konnte keinen Slip kriegen. Ein anderer Freund von uns, Barry und Sara Lee, gaben Sid den Truck um nach Santa Rosalia zurück zufahren und dann als Rich einen Slip hatte, um alles in Ensenada abholen zu können. Hier waren sie wieder und wenigstens hatten wir für die nächsten zehn Tage ein Auto. Dann endlich kriegten wir Bescheid, dass das Boot in Ensenada war und Sid und Michael zogen wieder los. Damit Sid das Auto nicht wieder nach LA fahren musste, beschloss unser Freund Sparky mit ihm nach Santa Rosalia zu fahren und dann zurück nach LA. Ein anderer Freund Roseland, beschloss Sparky zu helfen und flog nach Santa Rosalia. Leider verunglückten die beiden auf der Rückfahrt und hatten riesiges Glück mit dem Leben davon gekommen zu sein. Da Sid die Versicherung für Mexiko unterschrieben hatte, beschlossen wir uns noch ein paar extra Tage zu bleiben um sicher zu sein das alles damit in Ordnung war. Dann mussten wir dem Besitzer mitbringen, dass sein Truck kaputt war. Zuerst war er wütend, dann aber froh, dass die beiden mit dem Leben davon gekommen sind und er nun den Truck nicht wie geplant verkaufen musste und aber Geld dafür kriegte.

In der Zwischenzeit waren Dar und ich alleine in St. Rosalia. Mensch hat die mich genervt. Die ist ja was anderes, sie versucht einem das Leben zu organisieren. Alles geht nach ihr. Kein einziger Cruiser mag sie und die wundern sich immer wieder, warum wir solange mit denen zusammen waren. Nun weiß ich warum wir das immer gefragt wurden. Sie ist immer böse mit ihrem Mann und sagt ihm ganz schlimme Sachen und spricht schlecht über ihn, weil er neben ihr sitzt. Überhaupt hasst sie Männer. Dann ist sie sehr eifersüchtig, sie muss alles haben und besser was andere. Sie ist eine gute Köchin, kann es aber nicht ausstehen wenn jemand gerade so gut kochen kann. Da könnt Ihr Euch ja vorstellen mit meinem europäisch Hintergrund, dass ich verschiedene Gewürze zum Kochen habe, die sie nicht hatte. So befahl sie mir gar nachhause anzurufen, damit meine Mutti mir Aromat und Kräuter für sie schicken konnte! Hab ich natürlich nicht gemacht. Michael bat mich ihr meine Einkaufsliste zu zeigen, damit sie sieht was Sid mir einkaufen wird. Denn wenn ich was kriege und sie nicht, wird sie wütend werden. Einen ganzen Monat musste ich mich mit ihr abplagen. Jedes Mal wenn ich was kochte, wollte sie das Rezept. Speziell als sie das Rezept für die Borlottibohnen wollte sie mir nicht glauben, dass Borlottibohnen hier Pintobohnen heißen. Für Tage hat sie immer und immer wieder gefragt wie der deutsche Name für die Bohnen war und nach langem hin und her, wurde es mir zu viel und so erzählt ich ihr halt, dass der Name FURZOTTIBOHNEN ist!!! Das glaubte sie mir dann und hat es so in ihr Kochbuch geschrieben. Wenige Monate später flog Dar’s Schwester in die Schweiz und Dar fragte sie, ob sie ihrer Furzottibohnen kaufen könnte! Als Michael und Sid zurück waren, gab der Michael der Dar ein Geschenk, eine Digitalkamera. Wurde die wütend, da er sie nicht davon unterrichtet hatte und als sie dann sah, dass Sid mir welchen Geißenkäse und Schwarzwaldschinken brachte, explodierte sie. Sie schrie ihren Mann etwas fürchterliches an, da er ihr nicht welchen mitgebracht hatte.

Dann unternahmen Judi und ich einen Spaziergang zum Friedhof, das eine wunderbare Aussicht über Santa Rosalia und dem Hafen hatte. Wir spazierten ein wenig durch die Gräber durch, manche sind ja ganz gewaltig, doch eines tat es uns an. Es war von einem Mann, der im 1859 geboren war und er starb in 1979, das machte ihn 120 Jahre alt. 120 Jahre!!! Das würde mich ins Jahr 2060 bringen! Neben ihm war seine Frau, die drei Jahre nach ihm verstarb, doch da war kein Geburtsdatum dabei. Sie war wahrscheinlich so alt, dass sie ihr Alter vergaß.

26. Oktober. War immer noch sehr erstaunt, wie viel billiger hier alles ist. Heute kaufte ich mir 2 Eisbergsalate, 3 Salatgurken, 2 große Tomaten, 2 Bündel Radieschen, 2 scharfe Pfeffer, 1 Zucchetti, 12 Eier, 3 Spaghetti Pakete und Cornflakes (1/2 Kilo) und bezahlte nur $ 4.95 dafür. Dann ließ ich mir die Haare schneiden und sie fragte mich ob sie mir die Haare flechten darf und wollte nur 3 Franken dafür.

Am 31. Oktober und Halloween, fand eine Halloweenparty statt, nur für Frauen. In Mexiko sind Frauen und Männer getrennt bei Partys, die sind nie zusammen im selben Raum, auch nicht bei Familien treffen. Da Sid in LA war, beschloss ich mich zur Party zu gehen. Ich verkleidete mich als Geist. Die Party war ganz toll ich hatte so viel Spaß und wurde allen Frauen vorgestellt, doch alle waren in Kostümen, dadurch würde ich die nie auf der Strasse wiedererkennen. Es waren mindesten 120 Frauen an der Party. Den ganzen Abend war es eine gute Stimmung mit super Mexikanischer Disco Musik und um Mitternacht hatten die einen Kostüm Wettbewerb. Danach wollte ich nachhause gehen, doch die ließen mich nicht, die erzählten mir dass es Gebrauch ist bis mindestens 4 Uhr früh zu feiern. Die Dar hat es halt verpasst, sie sagte es ist kindisch sich zu verkleiden. Am nächsten Tage als ich durch die Strassen von Santa Rosalia wanderte, wurde ich fast jede 20 Meter von einer Frau freundlich begrüßt, doch wie ich es schon erwähnte, erkannte ich sie nicht.

Am 12. November, schlussendlich verließen wir Santa Rosalia und segelten 24 Meilen südlich nach Punta Chivato, wo wir Freunde (Mary and Jim) besuchen gingen. Bei dieser Jahreszeit, muss man das Wetter beachten, alle fünf, sechs Tage kriegten wir Wind vom Norden und man bleibt entweder im Hafen oder im Ankerplatz. Der Wind dauert normalerweise für drei bis vier Tage. Wir hatten gerade 4 Tage mit 30 knoten Wind und dann einen ohne, dadurch beschlossen wir weiterzugehen. Nur eine Stunde aus dem Hafen raus fing der Wind wieder an zu blasen und wir hatten die fürchterlichste Segelfahrt. 6 Stunden später kamen wir überglücklich und heil in Punta Chivato an. Wir blieben fünf Tage hier und verbrachten viel Zeit in Jim und Marys Haus, das and der Beach liegt.

In der Nacht vom 16./17. November, hatten wir einen grossen Meteorregen, der Größte seit 30 Jahren und es wurde gesagt, dass man ungefähr einhundert Sternschnuppen per Stunde sehen kann. Von Mitternacht bis 4 Uhr morgens schaute ich mir die Sternschnuppen an und tatsächlich war es einer nach dem andern. Alle hatten lange Schweife die mindesten 30 Sekunden zu sehen waren, bevor sie völlig erloschen. Manche gar explodierten und zwei erleuchteten alles wie Tageslicht. Sid schlief durch das ganze durch, auch taten das alle unsere Freunde. So konnte ich das mit niemandem Teilen. Am nächsten Abend blieben alle auf und warteten auf den Meteorregen, die wollten mir nicht glauben, dass sie es verpasst hatten.
Am 18. November war es dann ein grosses Aufwidersehen sagen mit Mary, Jim, Mimosa und speziell mit Steve und Marsha auf Spirit, mit denen wir den meisten Sommer verbracht hatten. Steve und Marsha kehren nach San Francisco zurück um wieder arbeiten zu gehen. Wer weiß wann wir sie wieder sehen werden. (Mimosa leider hatten den selben Reise- und Zeit-plan und wir trafen sie immer und immer wieder. Für ganze 3 ½ Jahre mussten wir uns mit ihr abschlagen und schlussendlich in Cartagena am 1. April 2001 wurden wir sie los. In all den Jahren hatte sie keine Freunde gemacht und alle sind Gottenfroh, dass sie nach Texas zurückging.)

Am 19. November segelten wir zurück nach La Paz mit kurzen Ankerungen in Coleta San Juanico, Agua Verde, Isla San Francisco und kamen am 29. November in La Paz an. Wir hatten ein unvergessliches Abenteuer in der Sea of Cortez. Nun aber erwartet uns ein neues Abenteuer, das Festland von Mexiko!
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